5-Dinge, die ich aktuell überhaupt nicht in meinem Leben brauche

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5 Dinge ohne die ich aktuell wunderbar auskommen würde

Es findet mich immer wieder, das große einnehmende Familien-Chaos. Ich wusste, dass es kommt, ich war sogar vorbereitet: Mein Mann hatte seine Knie-OP. Leider wurde der Termin in letzter Minute gecancelt. Unsere ganze Organisation brach ein. Ich versuchte, durch Überarbeitung gegenzusteuern. Uns wurde spontan ein neuer OP-Termin zugespielt, der natürlich mitten in eine Reihe anderer Termine kullerte und obendrein wurde (wie hätte es anders kommen können?) eines der Kinder vorübergehend mit Magen-Darm ausgeknockt.

Eigentlich wollte ich einen Listickle-Artikel über die X Dinge, ohne die ich aktuell nicht leben kann, schreiben. Aber wir müssen jetzt den Listickle vorziehen, in dem ich die Dinge präsentiere, dich ich gerade echt nicht brauche. Weil ich finde, dass man auch darüber mal sprechen kann.

1. Die Knie-OP meines Mannes

An und für sich brauchten wir sie, natürlich. Mein Mann hatte Monate lang Schmerzen und wir sind froh, dass die OP noch in diesem Jahr stattfand. Es verlief nach etlichem organisatorischem Stress alles gut und die Heilung schreitet angemessen voran.

Das drum herum hat uns jedoch beinahe den letzten Nerv zerfressen und als Resultat der OP kann mein Mann sich natürlich nicht so bewegen, wie er es gewohnt ist. Er ist mir normalerweise eine große Stütze im Haushalt und ich merke gerade wirklich, was er mir alles täglich abnimmt.

2. Schlafmangel

Momentan ist da nichts in meinem Leben, das Sorgen verursacht. Gar nichts. Selbst die OP-Wunde meines Mannes verhält sich absolut vorbildlich. Die Kinder haben die Situation erkannt, helfen wo es geht und verzichten großzügigerweise auf die üblichen Diskussionen. Sie kochen sich sogar freiwillig ihr Essen. Es gibt keine Katastrophenmeldungen aus der Schule, alle die noch vor kurzem krank waren, sind wieder ganz oder wenigstens fast genesen und auch das Magen-Darm-Kind hat seinen Infekt still und unkompliziert überwunden. Trotzdem liege ich wach im Bett. Obwohl meine Koffeinzufuhr vor elf Uhr beendet ist. Und ich rege mich darüber auch nicht auf. Ich bin einfach nur wach, obwohl alles in und an mir unbedingt schlafen will.

3. Perfektion

Wie immer, in ausgerechnet diesen Phasen, meldet sich der Perfektionismus. Gerade jetzt, wo mein Mann sich nur wenig auf den Beinen aufhalten soll und ich völlig erschöpft bin, meldet sich ein hartnäckiger innerer Drang, der alle Ecken des Hauses sauber haben will. Mich stört mein fehlendes Arbeitspensum, mich stört, die unausgeglichene Ernährung, mich stört die Wäsche. Wie gesagt, es muss unbedingt jetzt alles akkurat sein. In einer Phase, in der ich sowieso schon vorher wusste, dass ich vieles liegen lassen muss. (Dieser Drang meldet sich natürlich nicht, wenn ich Ruhe habe, kein Termindruck den Herzrhythmus belastet und das Leben gerade katastrophenfrei ist. Ist klar oder?).

Nachdem ich in Bezug auf Selbstakzeptanz und Selbstliebe bereits so viel erreicht habe, wieso muss ich mich da echt noch mit Perfektionismus herumschlagen? Wieso unterstelle ich mir selber Faulheit, wo ich die Müdigkeit doch in allen Gliedern spüre?

Einerseits kämpfe hier mit meinem alten Glaubenssatz: Ich muss fleißig sein, um Anerkennung zu bekommen.

Inzwischen ist mir jedoch aufgefallen, dass nicht nur der Glaubenssatz Schuld daran ist. Während um mich herum alle Alltagsroutinen einbrechen und ich meine regulären To-Dos nicht mehr schaffe, wünsche ich mir mein routiniertes Leben zurück. Es hält das Chaos im Haushalt in Schach, sorgt dafür, dass ich täglich zweimal die Wäsche mache, mein Küchentisch sauber ist und die Küche immer zum Kochen bereit ist. Außerdem lässt es mich Gemüse rechtzeitig schälen und räumt mir Zeit mit meiner To-Do-Liste ein. Ganz zu schweigen von meiner eigentlichen Arbeit.

Hinter der Perfektion steht also vermutlich vor allem die Sehnsucht nach Ordnung. Sie ist zwar bei uns alles andere als perfekt, aber die Ordnung, die wir etablieren konnten, haben wir zu lieben und zu schätzen gelernt. Und ich vermisse sie.

4. Dauererkältung

Ich würde es vielleicht viel eher Dauerverrotztheit nennen, wenn es das Wort geben würde, auch in Anbetracht der Tatsache, dass es nicht wirklich elegant klingt. Aber es trifft den Zustand. Seit Monaten schleppe ich eine ganz ganz leichte Erkältung mit mir herum. Mir ist erst am Samstag richtig klar geworden, dass es eine Erkältung ist, als ich der Nachbarstochter eine kleine Gesangsstunde gegeben habe und zum wiederholten Male, meine Stimme zwischendurch weg war. Dieses Mal war es so schlimm, dass ich Schmerzen in den Stimmbändern hatte und nur noch Tipps geben konnte. Selber Gesangsbeispiele vorsingen ging nicht mehr. Also habe ich nun auch noch tägliches Inhalieren auf der To-Do-Liste.

Also ist mein Körper im Hintergrund vermutlich schon die ganze Zeit damit beschäftigt, die Erkältung zu beseitigen. Natürlich wird einiges an Energie in diesen leisen Heilungsprozess fließen.

5. Schlechte Laune

Ja, wenn die Perfektion dann erstmal aufschlägt und sie sich mit Schlafmangel verbrüdert, dann ists vorbei. Da fällt es auch mir schwer, meine Laune im Griff zu behalten. Der Sarkasmus lauert in jedem Satz und ist raus, bevor ich überhaupt gemerkt habe, dass er sich schon wieder einschleicht. Ich möchte meinen Zustand am liebsten selber konsequent mit einem Augenrollen quittieren.

Zeile für Zeile kommt einem also allmählich das Gefühl, dass ich mit einem Dopaminmangel kämpfe. Außer zu Schokolade zu greifen, könnte ich…

… Dinge tun, die mir leider nicht einfallen, weil ich einen Dopaminmangel habe. 😅

5 Dinge ohne die ich aktuell wunderbar auskommen würde

Eigentlich sollte ich mich freuen. Wir hatten den ersten Schnee, was einfach nur wunderbar ist. Mehrmals die Woche huscht das Eichhörnchen über den Zaun. Es sieht so niedlich und frech aus und wir freuen uns darüber. Außerdem steht die Weihnachtszeit vor der Tür und wir lieben diese Zeit. ❄️🐿️✨

Um also nun endlich voranzukommen, werde ich mir Zeit für die Erholung einräumen und hier und da ein paar Glücklichmacher einstreuen. In Form von Aktivitäten, die einen überschaubaren zeitlichen, körperlichen und geistigen Aufwand haben. Man nennt sie auch Low-Energy-Tasks. Sie müssen auch erledigt werden und sie schaffen uns nicht allzu sehr. Und natürlich werde ich Tee trinken.

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Artikel veröffentlichen soll. Am Ende habe ich mich dazu entschieden, obwohl ich schon einen Ähnlichen auf diesem Blog habe. Eigentlich bin ich ein Powerhouse was meine Arbeit angeht, und ich bin sehr stolz darauf. Aber ich bin auch absolut sicher, dass ich nur deshalb so viel Arbeit leisten kann, weil ich Pause mache (gegebenenfalls auch lange Pausen), wenn ich nicht mehr kann.

Den anderen Artikel zum Thema findest du hier.

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Illa Sabin

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