Was will ich als Autorin und Bloggerin erreichen?

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Was will ich als Autorin und Bloggerin erreichen?

Mich mit meinem Purpose zu beschäftigen war nicht unbedingt Neuland für mich. Die Frage nach dem brennenden Warum, das uns dazu treibt, jeden Tag aufs Neue am Start zu sein, und der heiß glühenden Passion in unseren Adern die ihr zustehende Aufmerksamkeit zu schenken.

Dieses Mal jedoch klang die Frage einen Deut anders: „Was ist meine Bestimmung“?

Die Antwort ist ganz klar: Seit ich das erste Mal eine ausgebildete Gesangsstimme gehört hatte, wusste ich, dass ich singen muss. Das Talent war da und es machte keinen Sinn es nicht zu tun. Schließlich hörte ich von allen Seiten, ich müsste meine Stimme unbedingt ausbilden lassen, etwas mit ihr „anfangen“, denn ich hatte Talent. All dies Zureden traf auf ein tief in mir lebendes Bedürfnis: Dem Drang, freien Lauf zu lassen, meinen Mund zu öffnen und den Klang aus meinem Herzen in die Welt zu tragen!

Ein verspäteter Weg in die Bestimmung

So weit so gut. Doch wenn kein Geld da ist, woher die Ausbildung nehmen? Meine Familie hatte damals kein Geld für außerschulische Aktivitäten, schon gar nicht für musikalische Bildung über die Musikschule. Einen Chor gab es nicht in meiner Nähe, zumindest keinen, den ich zeitnah und relativ einfach erreichen konnte (#Landleben).

Jahre später ploppte dieser Traum wieder auf. Inzwischen lebte ich woanders, verdiente mein eigenes Geld und lebte mit meinem jetzigen Mann zusammen. Ihm zu begegnen war bis dahin das Wunderbarste, was mir je passiert war. In der Geborgenheit unseres gemeinsamen Lebens absolvierte ich endlich meine ersten zaghaften Gesangsstunden. Inzwischen war ich zurückhaltender geworden, mein Selbstwert hatte hier und da einen Dämpfer bekommen. Doch meine erste Unterrichtseinheit war einfach nur wundervoll! Genau danach hatte ich mich gesehnt.

Meine Gesangslehrerin bekräftigte mich sehr auf meinem Weg. Ich sollte sie sogar hinter mir lassen und an ein Konservatorium wechseln, wenn ich könnte, oder wenigstens einen besser ausgebildeten Gesangslehrer aufsuchen. Doch zu diesem Schritt war ich damals nicht bereit.

Bald war ich mit unserem ersten Kind schwanger. Ein weiterer Umzug folgte und ich war gezwungen mir einen anderen Gesangslehrer zu suchen. Es war Zufall, dass ich auf einen ausgebildeten Opernsänger traf, der mit einem Ego ausgestattet war, das gerade eben in den Saal der Musikschule passte, in der ich fortan meinen Unterricht erhielt. Mein neuer Lehrer bildete mich die nächsten neun Jahre aus. Auf dem Höhepunkt meiner Ausbildung nahm ich nebenher Klavierstunden und sang im Chor meines Gesangslehrers, mit dem Ziel selber als Gesangslehrerin und auch als Opernsängerin zu arbeiten.

Schlussendlich brach ich jedoch alles ab. Kurz gesagt: die Betreuung meiner Kinder erforderte meine volle Aufmerksamkeit. Mentalload und andere Familienpflichten ließen ein Musikerleben nicht zu.

Wenn ich an meine damalige Zeit zurückdenke, kann ich mich entsinnen, dass ich unentwegt das Gefühl hatte, es würde aus allen Richtungen an mir gezerrt und gezogen werden.

Meine Kehle verschloss sich damals und das Bedürfnis, meine Stimme zu entfalten, taucht nur noch selten auf.

Hatte ich meine Bestimmung verloren?

Rückblickend bin ich mir nicht sicher, ob ich der Belastung einer Musikerkarriere überhaupt hätte standhalten können. Ich habe durch meinen Gesangslehrer und meinen Klavierlehrer tiefe Einblicke in jenes Leben erhalten und kann mich gut daran erinnern, dass mir schwindelig wurde, wenn mir aufgelistet wurde, wie viele Schüler und Auftritte beide in einer Woche abfertigten. Allerdings hatten sie beide auch keine familiären Verpflichtungen und keine Kinder. War es vielleicht von vornherein der falsche Weg für mich?

Illa am Lieblingsplatz
Ich, da wo ich hingehöre: An meinem Lieblingsplatz, meinem Schreibtisch.

Nebenher waren das Schreiben und das Zeichnen immer meine Steckenpferde. Sie begleiteten mich durch all meine Lebensphasen. Ich schrieb alles, was man so schreiben konnte: Kurzgeschichten, Tagebuch, Bulletjournal, Briefe, eine Hand voll Webartikel… 2018 sammelte ich Erfahrungen mit meinem ersten Blog. Es ging damals um vegane Ernährung und Zero Waste.

Ich liebte das Bloggen.

Doch kurz darauf bekam ich starke gesundheitliche Probleme und eines meiner Kinder kränkelte. Eine lange Diagnosereise stand uns mit ihm bevor.

Alle zwei Wochen suchte mich eine starke Bronchitis heim und zwischendurch meldeten sich kurze Phasen mit Fieber. Meine Hausärztin war ratlos. Wir hatten alles ausprobiert und ich wurde nicht gesund.

Mir blieb nichts anderes übrig als mich zurückzuziehen.

Neue Türen

Ich brach alle Verbindungen zur Musikschule ab. Wie sollte ich singen, wenn meine Atemwege permanent erkrankt waren?

Als 2020 der erste Lockdown kam, war das eine Erlösung für mich. Alle Probleme waren vorübergehend beseitigt und mein Mann konnte wegen des Lockdowns nur zwei Stunden am Tag arbeiten gehen. In der übrigen Zeit unterstützte er mich mit allem.

Ich weiß, dass die Corona-Phase für viele Menschen eine, gelinde gesagt, enorme Belastungsprobe war. Aber für meine Familie bedeutete sie Heilung.

Zufällig entstand wenige Tage nach Beginn des ersten Lockdowns eine Schreibgruppe bei Twitch, die sich jeden Morgen um fünf Uhr traf, um eine Schreibroutine aufzubauen. Ich machte mit und schrieb zum ersten Mal in meinem Leben einen Roman von Anfang bis Ende. Niemals hatte ich erwartet, dass ich je eine fertige Rohfassung auf der Festplatte haben würde! Und so kam es, dass sich wie so oft im Leben, eine Tür öffnete, nachdem sich zuvor eine schloss.

Wie ich meinen Blog sehe:

Zuerst war mein Blog einfach nur Mittel zum Zweck. Mein erstes Buch war erschienen, das Zweite folgte und irgendwie musste ich ja meine Leserschaft finden. Ich brauche Marketing und da ich das Bloggen bereits schätzen gelernt hatte, wollte ich unbedingt wieder einen Blog auf meiner Seite einbauen.

Nun galt es also nur noch herauszufinden, wo die Schnittmenge aus den Dingen, die mich interessieren und denen die meine zukünftigen Leser lesen wollten, lag.

Ich betrachte meinen Blog nun also als Brücke zwischen Schreibenden und Lesenden.

Was-will-Autorin-und-Bloggerin-Illa-Sabin
Was-will-ich-als-Autorin-und-Bloggerin-erreichen?

Hier kann ich erklären, warum ich als schreibende Dinge mache, die Lesende vielleicht nicht nachvollziehen können. Oder ich berichte über Erfahrungen und Konsequenzen, die ich in der Buchbubble gesammelt bzw. gezogen habe.

Ich kann mich zum Beispiel sehr gut daran erinnern, dass ich, bevor ich anfing zu schreiben, der Auffassung war, ich könne meine Meinung über Bücher überall laut und intensiv kund tun. Ganz besonders dann, wenn sie mir nicht gefallen haben. So habe ich mich in einer Amazon-Rezension lautstark über einen Roman beschwert, der wohlgemerkt durch ein Lektorat gegangen war und einen starken Verlag im Rücken hatte, weil er auf jeder zweiten Seite mit so unangenehm präsentierten Erotikszenen aufwartete, dass ich den Roman nicht zu Ende lesen konnte. Leider wiesen weder Cover noch Klappentext darauf hin. (Nein wir sprechen hier nicht über einen gewissen SM-Roman, der in die Geschichte eingegangen ist).

Damals konnte man Rezensionen noch kommentieren und nach einer Welle der Empörung, die sich unter meiner Rezension zu einem verbalen Tsunami auftürmte, löschte ich sie wieder. Da wurde ich nachdenklich.

Wer bin ich, das Produkt eines kreativen Geistes zu bewerten? Vor allem, wenn dieses Produkt eine Zielgruppe befriedigt? Mir kam der Gedanke, dass mein Verständnis für die Buchszene überholt war.

In den kommenden Jahren hatte ich kaum Zeit, die ich mit Büchern oder dem Schreiben an sich verbringen konnte. Als ich wieder begann, mich mehr mit dem Lesen und dem Schreiben zu beschäftigen, merkte ich, dass die Buchszene mich nicht einfach nur überholt hatte. Dank Social Media war ein völlig neues Paralleluniversum entstanden, in dem ich mich kaum zurechtfinden konnte. Für mich begann eine Zeit, in der ich mich immer wieder dabei ertappte, wie ich Abkürzungen aus der Buchbubble oder Buchgenres googelte, weil ich einfach den Überblick verloren hatte.

Falls du dich also auch mal wieder fragst, was ein SUB war, wofür noch gleich die Abkürzung ACOTAR steht und ob es wirklich einen Unterschied zwischen Romantasy und Fantasy Romance gibt, findest du hier einen cozy space, in dem ich zusammentrage, an was ich selber mich erinnern möchte. Nach und nach wird meine Website dir vielleicht auch bei der Frage helfen können, ob du deine Ein-Sterne-Bewertung für den YA-Paranormal-LGBTQ+-Shapeshifter-Romance tatsächlich absetzen solltest oder ob es sich bei jenem Roman vielleicht einfach nur um eine unglücklich vermarktete Romantasy handelt. Denn Fairness ist ja irgendwie auch wichtig.

Wo sehe ich meine Aufgabe als Autorin?

Im Vordergrund bin ich hier, um das zu schreiben, was ich lesen will. Ich liebe mehrbändige magische Fantasy-Romane, in denen es um epische Angelegenheiten geht. Es soll bitte alles drin sein: Feen, Elfen, Drachen, Magier, Schlösser, magische Wälder… Ich nehme an, du hast eine Vorstellung.

In meiner inzwischen sechzehnjährigen Vergangenheit als Mutter habe ich jedoch vor allem für eines keine Zeit gehabt: mehrbändige, magische, epische Fantasy. Was ich gebraucht hätte, wären nette kurze in sich geschlossene Romane, die einen Spannungsfaden bieten, der an einem Wochenende konsumiert werden kann.

Zufällig stolperte ich über Marah Woolfs Zuckerguss Geschichten (nette kurze Lovestories, die ich an einem Abend wegsuchten kann) und wusste: Das will ich neben meiner Fantasy auch schreiben. Kurz darauf entstand mein Debut „Unter sternbedecktem Himmel“.

Eigentlich wollte ich nie reine Romanzen schreiben. Aber ich hatte in meinen eigenen Fantasy-Stories immer Schwierigkeiten, den Subplot der Liebesgeschichte einzubauen, die meine Protagonisten durchlaufen. (Natürlich könnte man Fantasy auch ohne Romance-Subplot schreiben, aber mit ist doch gleich viel viel schöner oder?) Darum hatte es mich schon die ganze Zeit gereizt, mal eine Romance zu schreiben. Es hat lange Zeit nicht funktioniert, aber nun geht es und ich bin froh, dass ich mein Handwerk erweitern konnte.

Was möchte ich mit meinen Geschichten erzählen?

Eine kurze Recherche im Internet zeigt, dass ca. die Hälfte aller Erwachsenen verheiratet ist, und die Anzahl der Scheidungen befand sich 2023 auf dem zweitniedrigsten Wert seit 1950. (Stand Sommer 2025) mit eingerechnet in diese Werte sind gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Ich kann natürlich nicht sagen, ob all diese Ehen auf einer glücklichen Beziehungsbasis stehen. Wir hoffen das einfach mal.

Ich hatte diese Zahlen herangezogen, weil ich sie als Einleitung für meine eigene Lebenssituation verwenden wollte – ich lebe nämlich in einer dieser Ehen.

Illa mit Pe
Mehr als die Hälfte meines Lebens, ist dieser wunderbare Mensch an meiner Seite.

Immer wieder höre ich von flüchtigen Bekannten, dass es die wahre Liebe nicht gibt, dass diese Gefühlsduseleien nur etwas für Romantiker sind und im echten Leben nichts verloren haben.

Ich lebe jedoch in einer Realität, in der es fast nur lange Partnerschaften oder Ehen bis an das Lebensende gibt. Selten trennt sich in meinem Umfeld jemand von seinem Partner oder seiner Partnerin.

Ich lebe in einer Ehe, die auf wahrer Liebe beruht, und ich würde sogar so weit gehen und von Seelenverwandtschaft sprechen. (Mein Mann steht hinter dieser Aussage.)

Ich möchte also davon in meinen Büchern schreiben: Wahre Liebe gibt es. (Aus meiner Perspektive betrachtet.)

Und ich möchte in meinen Büchern so viel „Coziness“, sprich Behaglichkeit und Gemütlichkeit wie möglich. Unser Alltag ist bereits so schnell und voll mit Terminen und Verpflichtungen. Das, was ich lese, soll mich aus meiner grauen Alltagshast herausziehen und mir farbenfrohe Genussmomente bereiten. Im Idealfall sind sie nicht nur farbenfroh sondern auch magisch.

Wer schreibt hier?

Illa Sabin

Wer schreibt hier?

Hi, ich bin Illa, Autorin, Leserin, Illustratorin und kreativer Kopf hinter diesem Blog. Eine Aufzählung, die nach ADHS klingt? Nein, nein, ich nenne das Leidenschaft! Schnapp dir ein Heißgetränk deiner Wahl, komm hier rüber und erfahre mehr über mich! 

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