Wie hat sich das Romance Genre im Laufe der Jahrhunderte entwickelt?

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Romance im geschichtlichen Verlauf

Wie hat sich das Romance Genre im Laufe der Jahrhunderte entwickelt?

Wo fand unsere heutige Romance ihren Ursprung? Hast du dir diese Frage jemals gestellt? Als ich den Artikel über die Romance-Genres schrieb, kam diese Frage bei mir tatsächlich auf, darum beschloss ich ihr nachzugehen. Nicht auch zuletzt, um die Frage nach den Genres, die ja das Resultat einer langen Roman-Kultur sind, für mich selber abzurunden.

Wo beginnt die Geschichte der Romance?

Geschichten sind aus unserer Welt nicht wegzudenken und das gilt natürlich auch für Liebesgeschichten. Seit Urzeiten gaben die Menschen ihr Wissen und ihre Erfahrungen durch Erzählungen weiter. Auch die Liebe spielte in diesen Erzählungen immer wieder eine Rolle, gehört sie doch seit jeher zu den tiefsten Beweggründen, die uns Menschen antreibt.

Die ursprünglichen Geschichten haben natürlich nicht das Format unseres heutigen Liebesromans. Es waren Tragödien, für antike Bühnen geschrieben, Märchen, Volkssagen und Balladen. Sicher hast auch du von der tragischen Liebe zwischen Cleopatra und Julius Cäsar oder der Geschichte von Orpheus und Eurydike gehört, aus der im achtzehnten Jahrhundert sogar noch eine Oper geschrieben wurde.

Später im Mittelalter erlebte der Minnesang, seine Hochphase: Verse und Gesänge, in denen Ritter eine hochgeborene Dame verehrten. Allerdings waren Minnegesänge viel mehr ein Ausdruck von Bewunderung und keine Liebesgeschichten.

Spätestens ab Shakespeares Zeit entstanden wohl die Vorläufer unserer heutigen Liebesromane mit Romeo und Julia und später dann, ab dem 17. Jahrhundert folgte die Epoche der Romantik. In dieser Zeit wurde jenem Lebensgefühl in nahezu jeder Kunstform Ausdruck vermittelt – Verse, Gedichte, Lieder, Geschichten, Opern, Gemälde… Etliche romantische Lektüre ging aus dieser Epoche hervor. Goethe, Heine, E.T.A. Hoffman sind nur einige der großen Namen, die in jener Zeit durch ihre Werke hervortraten.

Zwar hat Jane Austen ebenfalls in jener Zeit gelebt und geschrieben, doch ihre Romane sind geprägt von der Übergangsphase von der Romantik in die Aufklärung. Die Heldinnen in Jane Austens Romanen streben danach trotz der gesellschaftlichen Gegebenheiten in denen sie leben, wahre Liebe zu finden und sich selber treu zu bleiben. Damit sind sie den Romanheldinnen unserer heutigen Liebesromane sehr nahe. Und tatsächlich gibt es heute auch ein Romance-Genre, dass sich hauptsächlich in jener Epoche bewegt, in der die Protagonistinnen aus Jane Austens Romanen leben.

Wie entwickelten sich die Romance-Genres?

Liebesromane gelten meist als Trivialliteratur und nicht selten wird dieser Begriff ein wenig abfällig benutzt. Eine Googlesuche zeigt uns schnell: Das Wort trivial bedeutet „gewöhnlich“, „alltäglich“ mit unter auch „wenig bedeutungsvoll“. Die Trivialliteratur ist eine Kunstform, die sich eines einfachen Inhalts und einer einfachen sprachlichen Ebene bedient, weil sie den normalen Bürger anspricht. Diese Literaturform ist also für jeden Menschen mit normaler Schulbildung zugänglich. Wir brauchen dafür nicht studiert zu haben.

Sie ist deshalb entstanden, weil das Bürgertum in jener Zeit (18. Jahrhundert) immer mehr wirtschaftliche und politische Macht erhielt. Der Liebesroman diente unter anderem der Vermittlung von Moral- und Wertvorstellung: Es war immer noch wichtig, dass sich die Frau dem Mann unterordnete. Ihr Hauptziel war es verheiratet zu werden, eine Familie zu gründen und sich in Ausdrucksweise und Aussehen, den gesellschaftlichen Normen ihres Standes entsprechend anzupassen.

Liebe durch alle Zeiten
Historischer Blick auf Liebesromane

Im zwanzigsten Jahrhundert wurde der Liebesroman immer populärer. Besonderes Merkmal dieser Zeit sind die sogenannten Heftromane, die in Serienform herausgegeben wurden. Zumindest galt dies für Westdeutschland.

Im zwanzigsten Jahrhundert wandelte sich der Liebesroman auf vielfältige Weise, um den Bedürfnissen der Leserschaft gerecht zu werden. Insbesondere die Themen Sexualerziehung, Erotik, gleichgeschlechtliche Liebe, Work-Life-Balance und Karriere (speziell unter Frauen) wurden zunehmend für die Romanhandlung relevant.

Wie ist der Aufbau eines Liebesromans gestaltet?

Grob gesagt geht es um Person A, nennen wir sie Henrietta, und Person B, möge er Carsten heißen. Henrietta und Carsten haben tiefe Gefühle füreinander. Sie lernen sich zu Beginn der Romanhandlung kennen und tragen bereits beide an diesem Punkt ihr persönliches Päckchen mit sich herum. Der Weg, auf dem sie zueinander finden verschlingt sich mit ihren persönlichen Päckchen und den gesellschaftlichen Hürden, die sie zu meistern haben, zu der Romanhandlung, an dessen Ende sie sich finden und fortan glücklich zu zweit weiterleben.

Zum Beispiel.

Generell kann man sagen, es geht immer um die Liebe zweier Personen. Einzig und allein der Handlungsaufbau, in dem diese Liebe eine Rolle spielt, unterliegt unterschiedlichen Merkmalen:

– Hat die Geschichte ein Happy End?

– Geht es im Roman, darum, dass sich am Anfang zwei Fremde finden, die am Ende ein Paar sind?

– Oder sind die Liebenden zu Beginn ein Paar und müssen eine schwere Phase durchstehen?

– Trennen sie sich?

– Finden sie sich neu?

– Oder finden sie neue Partner?

– Findet dies alles in der Moderne statt oder überhaupt in dieser Welt?

– Handelt es sich um gleichgeschlechtliche Liebe?

– Stehen toxische Beziehungen im Vordergrund?

Du siehst, hier spaltet sich die große Gattung Romance in ihre Genres auf. Eine Übersicht über die gängigsten Genres findest du hier.

Wer schreibt hier?

Illa Sabin

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