Der September ist fast vorüber. Ich genieße gerade den Sonnenaufgang einer tiefhängenden Sonne. Ihre Strahlen tauchen das Schilf des Gartenteiches in dieses unaufdringliche freundliche Herbstlicht. Es ist gelb, orange und warm, erinnert uns jedoch daran, dass die dunkle Jahreszeit unaufhaltsam auf uns zukommt. Die Temperaturen sind angenehm. Draußen vor meinem Fenster im alten Kirschbaum sammeln sich Amseln, Spatzen und Kohlmeisen. Aktuell tschirpen sie nur. Kein Schimpfen. Das ist nicht verwunderlich, denn meine Kater befinden sich gerade drinnen. Der eine schnurrt träge auf dem Bett, zwischen den Beinen meines Mannes, während der Zweite oben im Flur die Treppe überwacht.
Es ist also Zeit, einen Blick zurückzuwerfen.
Schreiben
Es sieht nicht ganz so schwarz in diesen beiden Monaten aus, wie es sich zwischendurch anfühlte. Ich habe endlich mein Romantasyprojekt wieder ausgegraben und weitergeschrieben. Anfangs lag ich bei zweiunddreißigtausend Wörtern, konnte dann aber, nachdem ich mich eingearbeitet hatte, ziemlich schnell dreiundvierzigtausend obendrauf legen. Ich bin also nun bei zweiundsiebzigtausend Wörtern. Allerdings streckt sich dieser Rückblick auch auf zwei Monate und der Großteil dieses Wordcounts entstand erst, als alle Familienmitglieder nach den langen Sommerferien wieder in Job und Schule unterwegs waren. Und ich habe kaum etwas Anderes getan, als zu schreiben.
Social Media
Hier hat sich so ziemlich gar nichts getan. Außer dass ich ein wenig Recherche nach Hashtags und Autoren, mit vermutlich ähnlichem Publikum gesucht habe und da tatsächlich mal fündig geworden bin. Somit „fühlt“ sich Socialmedia schon mal nicht mehr ganz so an, wie der Blick in ein bodenloses Fass aussieht. Ich hatte mich vorher wirklich ein wenig gefühlt, als würde ich allein auf dem weiten Ozean treiben, als einzige Cozy-Romance-Autorin und dann auch noch mit so wenig Interaktion. Aber ich bin doch nicht allein. Weder im Genre noch mit den wenigen Interaktionen. So ganz überzeugt mich diese Erkenntnis jedoch nicht, da ich am Ende immer noch das Zeitproblem mit mir herumschleppe. Und inzwischen denke ich mir, dass ich mir das Leben vermutlich einfach zu schwer mache und viel zu viel von mir selber erwarte und dass es doch besser wär, ich konzentriere mich nur auf das Bloggen.
Meine Bücher im Allgemeinen
Bei meinen Büchern geht es mäßig voran. Ich wollte längst Buch 1 bei anderen Ebookanbietern untergebracht haben und einen Buchsatz für eine BOD-Print-Version des Buches. Aber ich hinke hier total hinterher. Mein letzter Print-Buch-Buchsatz liegt so weit zurück, dass ich mich gar nicht aufraffen will. Dabei macht mir das eigentlich so viel Spaß. Ich möchte diese Hürde bald nehmen.
Ein großer Schritt in Bezug auf meine Bücher und eine mögliche baldige Veröffentlichung ist, dass ich endlich eine Lektorin für Buch 3 angeschrieben habe und sie sich tatsächlich zurückgemeldet hat. Das Probelektorat war viel versprechend und so haben wir uns auf den Umfang und den Preis geeinigt. Vergangenen Donnerstag habe ich die erste Rate überwiesen und die überarbeitete Fassung des Romans an die Lektorin gesendet.
Leider wird sich die Veröffentlichung dann jedoch noch ziehen. Die Lektorin hat mir geraten, mein Buch nicht mehr in diesem Jahr zu veröffentlichen, weil wir mitten im Weihnachtsgeschäft mit dem Lektorat fertig werden würden und ich, als sehr kleine Autorin, mit meiner Publikation dann vermutlich unbeachtet untergehen würde. Ich peile also erstmal Januar oder Februar 2026 an.

Blog
Trotz aller festen Zeitpläne, To-Do-Listen und felsenfesten Vorsätze, habe ich es nicht geschafft, regelmäßig zu bloggen. Was mich nicht wundert, weil ich meine Familie zu meiner Priorität gemacht habe und diese Priorität aktuell dauernd nach Aufmerksamkeit schreit. Es gab mehrere private Engpässe, an denen ich gefragt war. Ist so.
Dadurch hat sich jedoch mein neuer Vorsatz entwickelt: Kein Social-Media mehr, außer Bloggen und für den Blog vorarbeiten. Erst wenn diese Routine absolut fest sitzt, baue ich mir eine Routine, für ein weiteres Social-Media-Medium auf.
Es gab fünf Blogartikel in den vergangenen zwei Monaten:
– 3 Gedanken zu meiner Grünwunderlandkulisse
– Was will ich als Autorin und Bloggerin erreichen?
– 5 Gründe, aus denen ich aktuell völlig unproduktiv bin und was ich dagegen zu tun gedenke
– Rückblick August / September 2025
Persönliche Ebene
Unsere Grenzen zu akzeptieren und wertzuschätzen, was wir haben, es zu halten und zu lieben und nicht nach den Dingen zu sehnen, die außerhalb unserer Reichweite liegen ist so einfach in Worte zu fassen. Aber wenn ich es fühlen will, muss ich mich aktiv in die Realität ziehen, innehalten und wahrnehmen. Die vergangenen Wochen haben mich sehr oft über meine Grenzen hinaus gefordert und viel zu oft ein lähmendes Gefühl von Orientierungslosigkeit zurückgelassen. Immer wieder habe ich gehört, wie ich sagte: „Dafür habe ich einfach keine Zeit.“
Mein Vater hat sich immer wieder den Moment genommen, meine Aussage zu korrigieren in: „Dafür nimmst du dir keine Zeit.“ Seine Worte haben eine neue Nachdenklichkeit in mir ausgelöst. Bisher hatte ich angenommen, dass ich diese Aussage längst hinter mich gebracht hatte. Aber der Automatismus ist ein altes Biest. Ich nehme mir jetzt Zeit für diese Worte und lasse sie nachhallen.
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